18. März bis 25. April 2021
Mo, Di, Do 10 – 16 Uhr; Fr und Sa 10 – 13 Uhr
M2, Maxingstraße 2, 1130 Wien
Ausstellung zeitgleich mit Andreas Wohofsky – Gemälde
GESPRÄCHE MIT 5 BOXERN UND EINEM GENERALSEKRETÄR,
Dokumentarfilm von Stephan Schwarz und Erika Eisenhut (HD, 40min), (mit Unterstützung von Kärnten Kultur)
Die Boxer - Skulpturen sind in der Galerie ausgestellt
DAS THEMA
Nur wenige Namen sind aus der österr. Boxära der 70er bis 90er Jahre übrig geblieben. Sigi Bergmann ist bzw. war der Boxexperte der österreichischen Boxszene. Er galt als der „Marcel Prawy“ des Boxens und bemühte sich um die Sichtbarmachung dieser Sportart. Durch ihn kam u. a. Hans Orsolics (Europameister 1968 und 1970) zu einem „zweiten Leben“ und größerer Bekanntheit. Sonst finden nur noch tragische Unfälle wie der Tod von Edip Sekowitsch (WAA-Weltmeister 1988 und Europameister 1989) in einer breiteren medialen Öffentlichkeit Erwähnung. Doch was ist mit all den anderen? Sie waren erfolgreich, aber bekamen wenig Unterstützung in Österreich. Hätten sie es in einem anderen, boxaffineren Land, leichter gehabt von ihrem Beruf zu leben? Ihre Herkunft hat oft Migrationshintergrund und/oder sie kommen aus sozialschwierigeren Verhältnissen. Ist das einer der Gründe für ihr Durchhaltevermögen trotz aller Schwierigkeiten die ihnen begegnen? Und wer kennt überhaupt dieNamen der österreichischen Profiboxer von heute und wo sind sie? Wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Ausschlaggebend für dieses Projekt war vor allem meine erste Berührung mit dem Boxsport. Als 10-jähriger Bub in Kärnten sah ich 1978 Fernsehbilder des umstrittenen Europameisterkampfes zwischen Joe Tiger Pachler vs. Jorgen Hansen und war fasziniert. Erst in den 90er Jahren kam es zu einer zweiten Berührung: die Bekanntschaft mit dem Boxer Gotthard „The Cougar“ Hinteregger gab mir mehr Einblick in Arbeit und Leben eines Boxers. Als letztes kam noch die Geschichte von Johann „Rukeli“ Trollmann dazu. Diese drei Erlebnisse waren die Initialzündung für diese Arbeit.
DIE PROTAGONISTEN
Boxer wie Joe „Tiger“ Pachler (Europameister 1978) aus Kärnten , sein Bruder Ferdinand Pachler, Biko Botowamungo (8-maliger österr. Meister; nach seiner Karriere arbeitet er nun als Baptistenpriester in Wien), Gotthard „The Cougar“ Hinteregger (Kärnten) und der Wiener Boxer Milan Cvijanovic (2014 verstorben) sind die Personen um die sich unser Projekt dreht.Ein weiteres Interview gab es mit Manuel Trollmann in Hannover.(nicht im Film)Er ist der Neffe des erfolgreichen Sintoboxers aus Deutschland Johann „Rukeli“ Trollmann, der dem Regime des 3. Reiches zum Opfer fiel und trotzdem mutigen Widerstand gegen die Diskriminierung leistete.Und nicht zuletzt suchten wir das persönliche Gespräch mit dem Generalsekretär des Faustkämpferverbandes Austria FVA, Dr. Mag. Friedrich Mühlöcker, der uns einige Türen zur Boxwelt öffnete.
DAS PROJEKT
Am Anfang stand das Finden (wie oft bei meiner künstlerischen Arbeit) von weißen Frotteebademänteln die aus dem Grand Hotel Wien ausgemustert wurden. Sie weckten in mir die Assoziation zu Bildern der frühen Fernsehübertragungen vonBoxkämpfen.Sie wurden mit Bildern, von den von mir ausgewählten Boxern, siebbedruckt.Anita Steinwidder nähte daraus Portraits in Form von Skulpturen (ausgestopft mit gefundenen Boxhandschuhen). Parallel dazu führten Erika Eisenhut und ich mit den einzelnen Boxern Gespräche, über ihr Leben als Boxer, ihr Leben nach ihrer „Blütezeit“, über sie selbst. Diese Aufzeichnungen fügten sich zu einem Kurzdokumentarfilm. Dieses Projekt ist eine Transformation der Boxerportraits und anschließende Reduktion (und gleichzeitige Erweiterung um die dritte Dimension) in eine skulpturale Landschaft und Form und eine Filmkurzdokumentation:
Filmfestivals: FEST 2012 – Espinho/Portugal; Plus Camerimage 2012 – Bydgoszcz/Polen; Österreichpremiere: „Die letzte Weltausstellung/Arche 2012“, Wien OKTO TV; 2020, Galerie Stadtmacher, Wolfsberg
http://dieschwarzarbeit.com/portraitsofaustrianboxers.html
https://dokweb.net/database/persons/biography/bbf1607d-9281-4e45-80bd-61a28677df19/erika-eisenhut